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Möbelkauf

Wie bei fast allen Produkten gab es auch im Möbelhandel Versorgungsengpässe. Zeitschriften wie “Möbel und Wohnraum” oder “Wohnen” warben zwar für moderne Einrichtungsideen, aber im Handel gab es viele Modelle nicht zu kaufen.

Wohnen, Verlag Für Die Frau, Leipzig/ Berlin 1980, S. 8.

Abbildung aus der Zeitschrift “Wohnen”1

Wer sich schließlich Möbel ausgesucht hatte, mußte sie bestellen und z.T. mit einer langen Wartezeit von mehreren Monaten rechnen. Ab Mitte der 1950er Jahre existierte in der DDR auch ein Versandhandel. Nach Vorbild der westdeutschen Kataloge wurde ebenfalls ein solcher Katalog an die Bürger ausgeliefert. Hier waren zwar sehr viele Produkte abgebildet, zu kaufen gab es jedoch nur wenige. So waren auch Stühle und Tische dort zu sehen, verkauft wurden die allerdings in „Spezialverkaufsstellen“ vor Ort. Vor Ort allerdings gab es kein Angebot oder man musste nehmen, was man bekam.

 

Um den Mangel an Einrichtungsgegenständen abzuschwächen, wurden in Illustrierten wie beispielsweise “Guter Rat” zahlreiche Tips zum Selbstbauen gegeben. Aber selbst beim Zimmern von Möbeln im heimischen Keller benötigte man Werkstoffe und Materialien, die nicht immer leicht zu beschaffen waren.

Guter Rat, Verlag Für Die Frau, Leipzig/ Berlin, 3/ 1975, S. 13.

 

Unter dem Motto “Leisten kann man sich leisten” entwarf die Zeitschrift “Guter Rat”2 Wohnideen aus Holzlatten.

Die Abbildung zeigt eine Variante, bei der die einzelnen Holzkisten zu einem Bett zusammengeschoben wurden.

 


 

 

Abbildung und zugehöriger Text in: Kultur im Heim, Verlag Die Wirtschaft Berlin, 4/ 1971, S. 21.

Innovative Ideen: “Der Bedarf an Plaste ist in der gesamten Volkswirtschaft überaus groß, noch kann das Anbebot die Nachfrage nicht decken. Sicher werden in Zukunft Plaste auch in der Möbelindustrie mehr und mehr Einzug halten; das heißt für die Architekten, sich darauf vorzubereiten. Erste Versuche bei Sitzmöbeln - als Eßplatzensemle einschließlich der Platzausleuchtung gestaltet - nahmen bereits Formen an. Unsere Frage: Würden Sie Plastemöbel im Wohnbereich einsetzen? [...]”3

Wohnen, Verlag Für Die Frau, Leipzig/ Berlin 1980, S. 6.
“Eine orignielle Spielerei im Schlafraum: das “Gartenei” als Lesesessel.”4

 

Raumgestaltung

Wer seine Wohnung geschmackvoll und zeitgemäß gestalten wollte, war oft vor Probleme gestellt. Solide Möbel waren schwer zu finden. Meist war das Mobiliar aus Spanplatten gefertigt, die mit einem Kunststoff-Furnier überzogen waren. Inventar aus Massivholz war selten und unerschwinglich.

Die Tapetendesigns der 1970er Jahre wurden noch in 1980er Jahren verkauft. Die Wände zierten Blümchentapeten mit goldfarbenen Ornamenten. An die Wand hängte man Bilder vergangener Kunstepochen, die als Billigdrucke auf Preßholz gezogen waren.

Die Fenster wurden mit bodenlangen weißen Gardinen behangen und mit schweren Übergardinen aus einfachen Stoffen versehen. Gardinen waren sehr teuer und konnten 1 bis 2 Monatsgehälter kosten.

Fußnoten:

1Wohnen, Verlag Für Die Frau, Leipzig/ Berlin 1980, S. 8.
2Guter Rat, Verlag Für Die Frau, Leipzig/ Berlin, 3/ 1975, S. 13.
3Abbildung und zugehöriger Text in: Kultur im Heim, Verlag Die Wirtschaft Berlin, 4/ 1971, S. 21.
4Wohnen, Verlag Für Die Frau, Leipzig/ Berlin 1980, S. 6.