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Literaturhinweise
Rezension Kowalczuk...
Rezension Reichel
Rezension Uhlemann
Berlin-Ost Uhlemann
Thomas Uhlemann
Ende des Jahres 2006 erschien das Buch „Ost-Berlin. Das letzte Jahrzehnt“. Es enthält auf 128 Seiten 198 Bilder von Ost-Berlin, geordnet nach den Themen „Der Sozialismus – Deine Welt“, „Der ganz normale Alltag“, „Das Leben in der Platte“ und „Die Wende“. Die Aufnahmen entstanden in den Jahren 1979-1989.

Der Fotograf – Thomas Uhlemann – ist Jahrgang 1960. Als Mitarbeiter der Fotoagentur ADN -Zentralbild hat er in unzähligen Bildern den Alltag der DDR-Bürger festgehalten.

Die scheinbar zufällig entstandenen Bilder sind von großer Intensität und wollen den Betrachter ins Geschehen ziehen. Die konsequente Präsentation der Aufnahmen in schwarz-weiß schafft jedoch eine Distanz, die es einem – trotz möglicher persönlicher Erinnerungen – erlaubt, die DDR mit fremden Augen zu sehen.

Die Bilder zeigen das alltägliche geschäftige Treiben der Menschen, die beispielsweise als Bauarbeiter in Hohenschönhausen Wohnungseinheiten errichten oder als Kohlenmänner in Mitte die Briketts ausliefern. Der Betrachter sieht Bürger im eisigen Winterwetter vor einer Telefonzelle warten, um ein wichtiges Telefonat zu führen, eine Mutter mit Kinderwagen vor einer Kaufhalle spazierengehen und eine alte Frau ihren Hund ausführen. Zwischen Wohnhäusern trocknet auf einer gespannten Leine die Wäsche im Wind.

Darüber hinaus dokumentieren die Aufnahmen offizielle Veranstaltungen wie den Marsch der Partei- und Staatsführung zur Gedenkstätte der Sozialisten, das Nationale Jugendfestival im Jahr 1984 oder den Republikgeburtstag am 7. Oktober.

Aber auch kulturelle Ereignisse wie der Friedenslauf im Jahr 1986, eine Autogrammstunde mit Stefan Heym in der Karl-Marx -Buchhandlung oder die Rückkehr des Luther-Denkmals an seinen ursprünglichen Standort vor der Marienkirche im Jahr 1989 sind verewigt.

Das Buch illustriert das alltägliche Leben, aber zugleich den in maroden Altbauten erkennbaren wirtschaftlichen und ab 1989 auch von den Massen öffentlich artikulierten ideologischen Niedergang der DDR, beispielsweise durch Aufnahmen vom Abriß der Mauer, der Erstürmung der Stasi-Zentrale oder anhand bemalter Haus- und Tunnelwände, auf denen politische Parolen um Aufmerksamkeit heischen.

Ein spannendes Buch, voll von ebenso Bekanntem wie Überraschendem! Neben den Bildern erläutern kurze Texte das Gesehene. Wenngleich sie leider manchmal nicht unbedingt notwendige, aber zur Einordnung der Geschehnisse zumindest interessante Jahresangaben vermissen lassen, nehmen sie den Betrachter bei der Hand und ermöglichen es ihm, die DDR auf neue Weise zu entdecken.

Eine gelungene fotographische Dokumentation des letzten Jahrzehnts der DDR aus der Reihe “Edition Tempus” des Sutton-Verlages*, das im robusten Hardcover ab sofort für 19,90 Euro zu haben ist.

BILDAUSWAHL

 

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