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Quiz Bezirke

BEZIRK MAGDEBURG

Lage:
-im Westteil der DDR, grenzt im Norden an die BRD und den Bezirk Schwerin, im Osten an den Bezirk Potsdam, im Süden an die Bezirke Halle und Erfurt, im Westen an die BRD
-Flüsse: Elbe, Saale mit Bode, Havel, Ohre, Aland, Jeetze;
-Seen : Arendsee

Wirtschaft:
-bedeutender Industrie-Agrarbezirk, dessen Entwicklung insbesondere in der Energiewirtschaft, dem Schwermaschinenbau, der Kaliproduktion, der Baustoffindustrie und der Landwirtschaft lag
-der Nordteil war vorwiegend agrarisch, der Südteil stark industrialisiert und landwirtschaftlich hoch entwickelt (Magdeburger Börde)
-die wichtigsten Zweige der Industrie waren (Schwer-) Maschinenbau, Lebensmittel-, chemische Industrie, Fahrzeugbau
-Magdeburg war führendes Industriezentrum und Hauptstandort des DDR-Schwermaschinenbaus, hatte ferner wichtige Werke des allgemeinen Maschinenbaus, der chemischen, energetischen (Großgaserei), Leicht- und Lebensmittelindustrie; das Gebiet Schönebeck-Calbe hatte Traktoren-, Dieselmotoren-, Metalleichtbau, chemische, Lebensmittelindustrie; im Gebiet Staßfurt-Oschersleben waren Salz-, Braunkohlenbergbau, energetische (Kraftwerk Harbke),  chemische, elektrotechnische, Maschinenindustrie vertreten; das Gebiet Halberstadt-Wernigerode hatte Schwefelkies-, Kalkbergbau, Metallurgie (Walzwerk Ilsenburg), Diesel-, Elektromotorenbau; im Norden und Osten des Bezirks traten einzelne Industriestandorte auf: Stendal (Nahrungsmittel, Raw), Tangermünde (Nahrungsmittel, Faserplatten), Genthin (Waschmittel, Nahrungsmittel), Burg (Wallzwerk, Schuhe, Nahrungmittel), Haldensleben (Steingut, Maschinen, Nahrungsmittel), Zerbst (Maschinen, Holzverarbeitung, Nahrungsmittel), neuer Industriestandort Zielitz, nördlich von Magdeburg (Kalibergbau), um Salzwedel Erdgasförderung

-in der Landwirtschaft war das staatliche Aufkommen besonders an Getreide, Zuckerrüben, Milch und Schlachtvieh erhöht
-64,4% der Fläche (1972) landwirtschaftlich genutzt; 75,8% der landwirtschaftlichen Nutzfläche Ackerland, 21,3% Dauergrünland; vom Ackerland waren 52,4% Getreideflächen (Weizen und Gerste besonders in der Magdeburger Börde, Roggen, Hafer) und 19% Hackfruchtflächen (Zuckerrüben, besonders in der Magdeburger Börde, Kartoffeln, Futterhackfrüchte); Schweine-, Rinder-, Schafhaltung, Jungrinderaufzucht im Harz und in der Altmark
-umfangreiche Meliorationen in der Wische (35.000 ha)
-Wald auf 24% der Fläche

Verkehr:
-durch den Bezirk führten wichtige Verkehrslinien in N-S- und O-W-Richtung; Bahnknotenpunkte waren Magdeburg und Stendal (Linien Berlin-Magdeburg- bzw. Stendal-BRD, Rostock-Stendal-Magdeburg-Cottbus bzw. Halle bzw. Erfurt); Autobahn Berlin-Magdeburg-BRD; Wasserstraßen Elbe, Mittellandkanal, Elbe-Havel-Kanal; Binnenhafen Magdeburg
-nach 1945 wurden bedeutende wasserwirtschaftliche Vorhaben realisiert: Bodewerk (Talsperrensystem im Harz mit Rappbodetalsperre als Kernstück), Trinkwasserversorgung von Magdeburg (Bezirksstadt) aus der Letzlinger Heide

Erholung und Sport:
-
im Harz

 

BEZIRKSSTADT MAGDEBURG

Lage:
-50 m über dem Meer, an der mittleren Elbe, in der fruchtbaren Magdeburger Börde, vornehmlich am westlichen Hochufer der Elbe in N-S-Richtung sich erstreckende Industriestadt, hervorragender Verkehrsknoten, wissenschaftlich-kulturelles und administratives Zentrum von Magdeburg (Bezirk)

Wirtschaft:
-Industrie: Zentrum des Schwermaschinenbaus der DDR mit den Kombinaten “Ernst Thälmann”, “Karl Liebknecht”, “Karl Marx” (Schwerarmaturen) und weiteren wichtigen Betrieben für Hebezeuge und Fördermittel, Werkzeugmaschinen, Chemieanlagen, Verpackungsmaschinen, Stahlgießerei und -konstruktionen, chemische, pharmazeutische, Asbestzementerzeugnisse sowie Gas- und Elektroenergie
-die Industriegebiete liegen im Süden (Magdeburg-Buckau, Magdeburg-Südost) und Norden (Rothensee)
-sozialistische Rekonstruktion des alte Industriegebietes Magdeburg-Südost

Verkehr:
-die “Brückenstadt” Magdeburg war wichtigstes Verkehrszentrum (Reichsbahndirektion, Wasserstraßeninspektion, -amt): Bahn- und Straßenknotenpunkt, größter DDR-Binnenhafen (1971: 1,9 Mill. t Güterumschlag; Kreuzung von Elbe und Westostwasserstraßen: Mittellandkanal (nördlich von Magdeburg Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee [18,5 m]), Elbe-Havel-Kanal (56 km)

Kultur:
-nach 1945 Hochschulstadt: Technische Hochschule “Otto von Guericke”, pädagogische Hochschule, medizinische Akademie, Ingenieur- und Fachschulen
-Bezirksbibliothek, Landeshauptarchiv, Kulturhistorisches Museum, Erich-Weinert-Gedenkstätte in Magdeburg-Buckau; Maxim-Gorki-Theater, Puppentheater; Zoo, Gewächshäuser (tropische Pflanzen), Kulturpark Rotehorn (Elbinsel) mit Stadthalle und Ausstellungskomplex, historische Parkanlagen; Hermann-Gieseler-Halle, Ernst-Grube-Stadion, Hallenschwimmbäder (seit 1962 Elbe-Schwimmhalle), Galopprennbahn u.a. Sportanlagen

Erholung und Sport: Karl-Marx-Straße in: Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarbeitete Auflage in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 29, sv. ''Magdeburg''.
- Naherholungszentrum Barleber See

Wohnungsbau:
-der sozialistische Aufbau von Magdeburg ist charakterisiert durch die Neugestaltung des Stadtzentrums und die kompositorische Verbindung der Stadt mit dem Elbufer: zentraler Platz (Hochhaus, Kongreßhalle, Hotel, Elbterrassen) als Kreuzungspunkt der N-S-Magistrale Karl-Marx -Straße (als Hauptgeschäftsstraße und Wohnzentrum erbaut; Haus des Lehrers seit 1970, Centrum-Warenhaus) und der O-W-Magistrale Wilhelm-Pieck-Allee (als Wohn- und Geschäftsstraße erbaut; Interhotel International); neue Strombrücke als Verbindung zu den am Ostufer der Elbe gelegenen Stadtteilen; komplexe Wohngebiete am Nordpark, im Bereich Jacob- und Spielhagenstraße und am Südrand errichtet, im Norden (Barleber Straße/ Kannenstieg)

Verkehr:
-Stadtschnell- und Vorortbahn, die von Zielitz (Kalibergbau) im Norden bis Schönebeck im Süden führte, sowie Elbuferstraße und Westtangente als erste Abschnitte eines neuen Tangentensystems für den Straßenverkehrs

historische Bauten:
-das ehemalige Kloster Unser Lieben Frauen (gegr. 1015) mit Kirche (Basilika, 1064 begonnen, 1188-1200 umgebaut) und der Dom: nach ottonischem, durch Brand zerstörtem Vorgängerbau Neubau seit 1209, der erste deutsche Kirchenbau nach französischem gotischem Plan, eines der eindrucksvollsten deutschen Baudenkmäler; nach schwerer Beschädigung im 2. Weltkrieg wiederhergestellt (Chor und Kapellenkranz um 1240, Langhaus 1363, Zweiturmfassade 1477 bis 1520); reiche Ausstattung: Grabplatten des Erzbischofs Friedrich von Wettin (1152) und des Erzbischofs Wichmann (um 1200), Statuen der Klugen und Törichten Jungfrauen (13. Jahrhundert), Chorgestühl (14. Jahrhundert), Lettner (1445), Grabmal des Erbischofs Ernst von Sachsen (P. Vischer, 1495), Epitaphien, Ehrenmal (E. Barlach, 1929)
-weitere gotische Bauten wurden rekonstruiert
-als bedeutendes städtebauliches Ensemble wurde der Alte Markt mit dem Rathaus (1691/ 98) und dem Magdeburger Reiter (um 1240) - erstes deutsches frei stehendes Reiterstandbild, Original im Kulturhistorischen Museum - wiederhergestellt
-alle anderen bedeutenden Kirchen wurden im 2. Weltkrieg zerstört (durch Luftangriff vom 16.1.1945 wurde Magdeburg zu 80% zerstört, 16.000 Menschen starben)1

Fußnoten:

1Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 9, Leipzig 1974, S. 28-31, sv. “Magdeburg”.