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Bezirk Neubrandenburg

Lage:
-Bezirk im Nordosten der DDR
-grenzt im Norden an Rostock, im Osten an Polen und Frankfurt (Oder), im Süden an Frankfurt (Oder) und Potsdam, im Westen an Schwerin
-Neubrandenburg ist außerdem die Bezirksstadt

Natur:
-der Bezirk umfaßt einen Teil des Tieflands im Norden der DDR, vorwiegend welliges und hügeliges (Nördlicher Landrücken mit zahlreichen Seen), eiszeitlich geformtes Gebiet
-größere Flüsse: Peene mit Trebel und Tollense, Uecker mit Randow
-größere Seen: Müritz, Kummerower See, Tollensesee, Malchiner See

Bevölkerung:
--56,3% wohnten 1972 in Gemeinden über 2.000 Einwohner
-1973 waren 52,5% Frauen, 47,5% Männer
-auf die Bezirksfläche  von 10.793 km² kamen im Jahr 1973 634.581 Einwohner, also 59 Einwohner pro km²

Wirtschaft:
-im Bezirk dominierten Land- und Nahrungsgüterwirtschaft
-Intensivierung der Agrarproduktion, Lokalisierung weiterer Industriezweige und Ausbau des Erhölungsesens
-wichtigste Industriezweige (1972: 1,5% der DDR-Industrie-Bruttoproduktion) waren Nahrungsmittel-, metallverarbeitende (Gießereien), Baumaterialien-, Holzindustrie
-die Nahrungsmittelindustrie (etwa 60 % der Industrieproduktion) ist wie die Baumaterialien- und Holzindustrie im Bezirk weit verbreitet
-die Gießereien konzentrieren sich im Raum Ueckermünde-Torgelow, andere Industrieschwerpukte sind die Bezirksstadt Neubrandenburg (Nahrungsmittel-, metallverarbeitende Industrie; Reifen-, Nahrungsmittelmaschinen-, Elektromotorenwerk), Prenzlau (Armaturenwerk), Neustrelitz (metallverarbeitende, Nahrungsmittelindustrie), Waren (Metall-, Leichtindustrie), Pasewalk (Nahrungsmittelindustrie)

-1972 wurden 61,2% der Fläche landwirtschaftlich genutzt
-75,8% waren Acker-, 23,0% Dauergrünland
-vom Ackerland waren 52,1% Getreideflächen (Roggen, Gerste, Weizen, Hafer), 19,3% Hackfruchtflächen (Kartoffeln, Zuckerrüben, Futterhackfrüchte)
-Schweine-, Rinder-, Schafhaltung
-schrittweise Industrialisierung der Landwirtschaft (Kombinat Ferdinandshof für industrielle Mast von 13000 Bullen) und Melioration (z.B. in den Kreisen Waren und Röbel)
-Binnenfischerei
-Wald auf 23% der Fläche

Verkehr:
-Bahnlinien Berlin - Pasewalk - Stralsund, Berlin - Bezirksstadt Neubrandenburg - Rostock und Bezirksstadt Neubrandenburg - Stralsund

Erholung und Sport:
-Seenplatte und Haffküste bieten günstige Bedingungen für den Ausbau des Erholungswesens

Postkarte (s/w): Planet-Verlag Berlin, ''Echt Foto'', DDR 0,20 M; Abb. (farbig): A la découverte de la R.D.A., Dresden 1987, S. 91.

Motive (Postkarte. oben):

-Hochhaus (oben links)
-Blick auf die Stadt (oben rechts)
-Am Karl-Marx-Platz (unten links)
-Karl-Marx-Platz (unten rechts)

BEZIRKSSTADT NEUBRANDENBURG

Lage:
-Stadtkreis und Kreisstadt am Ausfluß der Tollense aus dem umwaldeten Tollensesee
-86 km² groß

-Wirtschafts-, Verwaltungs- und Kulturzentrum des Bezirks Neubrandenburg

Bevölkerung:
-1973 52.998 Einwohner
-davon 616 Einwohner pro km²

Wirtschaft:
-Maschinen-, Nahrungsmittel-, Baustoffindustrie, Ölheizgeräte-, Reifen-, Elektromotorenwerk

Verkehr:
-Bahnknotenpunkt
-Containerbahnhof

Kultur:
-Agraringenieurschule, Berufsausbildungszentrum
-Haus der Kultur und Bildung

Erholung und Sport:
-Kulturpark, Stadthalle, Schwimmhalle, Sportstadion

Wohnungsbau:
-umfangreicher Wohnungsneubau im Zentrum, in der Süd- und Oststadt

historische Bauten:
-ehemalige Klosterkirche St. Johannes (14. Jh.), Stadtbefestigung und Stadttore (15.Jh.)

Geschichte:
-wurde im 2. Weltkrieg zu 84% zerstört1

 

Fußnoten:

1Meyers Neues Lexikon, 2., völlig neu erarb. Aufl. in 18 Bänden, Bd. 12, Leipzig 1975, S. 46-47, sv. ”Neubrandenburg”.